Zürich — Die Erinnerung ist ein abgelegtes Kleid im Schrank, die Hoffnung dagegen ein neues, glattes, noch nie getragenes. Pascale Birchler (*1982) bezieht sich mit ihrem Ausstellungstitel ‹Ich warte auf ein Gewitter› auf Kierkegaards ‹Die Wiederholung› und führt in ihrer jüngsten Installation mediale und metaphorische Vielschichtigkeit zusammen: Wie ein Schlafwandler ist eine lebensgrosse Figur mitten im Raum zwischen Vorwärts und Rückwärts zum Stillstand gekommen, im Hintergrund eine Vitrine mit Kleidungsstücken. Das Interieur deutet auf eine veräusserte Innerlichkeit hin. So spricht auch die in Glas gebrannte Schrift von Liebe, wo an ihrer Stelle Leere ist. Was bleibt, ist eine ungewisse Erwartung, die sich in atmosphärischen Klängen wie Donnerrollen ankündigt.
Gastbeitrag von AICAramba – dem Blog von AICA Schweiz