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Höher, schneller, weiter, besser und am liebsten alles zur gleichen Zeit.
Vorschläge zur Selbstoptimierung werden an allen Ecken angeboten: ob physisch, psychisch oder mental, die schiere Masse an Selbsthilfeliteratur, Fitnesstrainern oder Bewusstseins Coaches scheint überbordend: Schamanen treffen auf Yogis, Achtsamkeitslehre auf Malbücher für Erwachsene, Räucherstäbchen auf Entspannungstees. Spirituelle und esoterische Lebenswelten erfahren grossen Zuspruch und sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Spiritualität wird zum milliardenschweren Konsumgut unserer Leistungsgesellschaft.

Die Anforderungen an unseren Alltag, privat wie beruflich, scheinen in Zeiten aktueller Krisen rund um Klima, Digitalisierung oder Populismus noch einmal gestiegen zu sein. Druck, Stress und Überforderung sind die Folgen unserer immer schneller rotierenden Leistungsgesellschaft. Es scheint daher nicht überraschend, dass immer mehr Menschen nach Wegen aus dem Hamsterrad suchen und in der Achtsamkeitslehre fündig werden.

Seit einigen Jahren ist der Begriff Achtsamkeit in aller Munde. Ursprünglich aus dem Buddhismus entlehnt, hat sich der Begriff aus dem spirituellen Setting emanzipiert. Die Meditationsmethode ist neu Antrieb für vielfältige Selbstoptimierungsprozesse und Bewältigungstechniken vielschichtiger Herausforderungen. Die Ursachen für diese Symptome werden jedoch nicht mit den immer höheren Ansprüchen unseres neoliberalen Wertesystems in Verbindung gebracht. Vielmehr wird die Krise beim Individuum selbst verortet, Stress und gesellschaftlicher Druck werden privatisiert: obacht vor der Achtsamkeit.

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Museum Sankturbanhof
Switzerland
Sursee
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