Skip to main content
Schimelrych bis Chrottehalde

Laufenburg — Ein malerischer Rundgang entlang des Waldrands lässt den Blick über das pittoreske Städtchen und den Rhein bis in den Schwarzwald schweifen – doch dann, plötzlich, erscheint ein mit Holzschindeln verkleideter Sarg am Wegrand, und gewickelte, stachelige Kokons hängen bedrohlich in den Bäumen und schrecken die Spaziergänger:innen zurück. Die ‹Menschenscheuchen› von Isabelle Krieg und Marianne Engel geben auf die Frage zum Verhältnis von Mensch und Natur der Ausstellung des Rehmann-Museum eine eindeutige Antwort, aber ist es die einzig mögliche?
Kurator Michael Hiltbrunner befragt in ‹Schimelrych bis Chrottehalde – Kunst und Natur in Laufenburg› die Idee einer «mutualistischen» Kunst, was in der Ökologie eine Wechselbeziehung zweier Arten bezeichnet, aus der beide einen Nutzen ziehen. So erstreckt sich die Schau über den Standort des Museums im Schimelrych hinaus und führt auf dem anderthalbstündigen Rundweg zur Chrottehalde, der schattigen Heimat von Amphibien. Von 16 Kunstschaffenden sind Werke im Museum zu sehen und von zehn solche in die Natur integriert. Es sind in dieser Kooperation mit dem Jurapark Aargau vor allem Arbeiten, die mit der Natur interagieren, zerfallen oder subtil Beziehungen ausloten.
Neben lokalen und nationalen ergänzen ausgesuchte internationale Positionen die Breite der Ansätze: Die ökofeministische Pionierin Agnes Barmettler präsentiert im Innenraum ihre symbolhaften Gemälde, zum Beispiel einen ‹Baumgeist›. Im Aussenraum kultiviert sie mit Schulklassen in einem ihrer typischen Pflanzenlabyrinthe essbare Pflanzen. Die Vergänglichkeit von Naturphänomenen hält Cameron Robbins mit kreativ-kuriosen Maschinen fest. In der Arbeit ‹Anemograph› zeichnet sie den Wind mit Lichtquellen als wirre Linienwolken auf Fotos nach. Der Plan von Stefan Strumbel, mit der Installation ‹Bäume selbst pflanzen› einen Abhang aufzuforsten, entwickelt sich aufgrund von Zollproblemen zur Realsatire, sodass die deutschen (!) Bäume im Ausstellungsraum in ihren Töpfen ein unsicheres Dasein fristen: Natur, das zeigt sich, ist ungemein reglementiert. Hannah Weinbergers Intervention ‹Flower Power› lässt auf einem Bänkli mit Aussicht Lieder ertönen, welche die Natur verklären. Die Arbeit, die einen nochmals neuen Kommentar zum Thema abgibt, liest sich fast als Gegenstück zur ‹Menschenscheuche›, doch resümiert stellvertretend für die Mehrheit der gezeigten Werke den (leider) fast utopischen Wunsch einer Symbiose. 

Until

Institutions

Title Country City Details
Rehmann-Museum
Switzerland
Laufenburg
Switzerland
Laufenburg

Exhibitions / Events

Title Date Type City Country Details
Schimelrych bis Chrottehalde - Ausstellung Laufenburg Switzerland
-
Ausstellung
Laufenburg
Switzerland

Author