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Neo-Geo — Eine welsche Saga

Genf — Die Schweizer Neo-Geo[metrie] war bereits ein «Twist» jener Bewegung, die Peter Halley (*1953, New York) mit seinen Diagrammen als Gegenreaktion auf die meist expressive Figuration um 1980 initiiert hatte. Und sie zeitigt seit nun mehr gut vierzig Jahren stetige Weiterentwicklungen, vor allem dank Kunstschaffender aus der Romandie, die weiter «en masse» an sie andocken. Aufmerksamkeit erregen unter den jetzt erstarkenden Millennials etwa Sarah Benslimane (*1997, Frankreich), die Kitsch aus dem Bastelgeschäft in geometrisch basierte Bildkompositionen flicht, oder Valentin Merle (*1993, Wallis), der diese Formsprache dagegen mit Weidenholz und Erdpigmenten ökologisiert.

Nun befeuert der Fond cantonal d'art contemporain FCAC mit einer Präsentation von 29 Werken von bereits etablierten Positionen in der Société des Arts die kunstgeschichtliche Aufarbeitung und institutionelle Visibilität dieser «Schule». So ist etwa stets diffus, ob die hiesigen Gründerfiguren die Analyse von Peter Halley teilten, die besagte, dass die Abstraktion durch den Triumph des Kapitalismus ihrer spirituellen Bedeutung beraubt worden sei und nur mehr unsere Einschreibung in abstrakte Systeme spiegle. Die Antwort ist vermutlich in den Material- und Prozessunterschieden der in Genf gezeigten «Säulenheiligen» zu finden: Helmut Federle (*1944, Solothurn) bemalt Alubleche subtil mit schnittigen Formen, während John M. Armleder (*1948, Genf) Tischblätter mit farbiger oder gemaserter Formica-Abdeckung an der Wand zu einem hinterleuchteten «Gemälde» collagiert. Das hier ablesbare Schmunzeln darüber, dass die Welt heute wirklich so ist, wie sie die Utopie des Konstruktivismus imaginierte, scheint auch beim dritten im Bunde, nämlich Olivier Mosset (*1944, Bern), zu überwiegen. Und selbst bei Sylvie Fleury (*1961, Genf) und Mai-Thu Perret (*1976, Genf) ist es noch auszumachen – obwohl die beiden bekannt sind für ihre feministische Kritik am Neo-Geo. Bei der einen zeigt sich diese durch künstlerische Appropriation der formalen Perfektion in Mode und Kosmetik, bei der anderen durch Einbezug des Kunsthandwerks, das am Bauhaus zwar als genauso wertvoll verhandelt, aber am Ende doch den Frauen überlassen wurde.

Instituzioni

Titolo Paese Località Dettagli
Société des Arts - Salle Crosnier
Svizzera
Genève

Mostre / Eventi

Titolo Data Tipo Località Paese Dettagli
Neo-Geo + (1986-2018) - Ausstellung Genève Svizzera
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Ausstellung
Genève
Svizzera