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Die umkämpfte Ukraine in Videokunst und Film

Eine Kooperation von steirischer herbst ’22 und Neue Galerie Graz / Universalmuseum Joanneum
Seit Menschengedenken ist die Steiermark von Kriegen umringt, von denen viele nur als Echo in der Ferne wahrgenommen werden. Im Herbst widmet sich der steirische herbst dieser drohenden Präsenz entlegener Schlachten. Im Sommer lenkt ein Prolog zur 55. Festivalausgabe den Blick auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine  ein Konflikt, dessen Relevanz und Nähe nicht mehr zu übersehen sind. Die Sonderschau in der Neuen Galerie präsentiert von 1. Juli bis 1. August historische und zeitgenössische Videokunst und Filme. Sie bieten einen individuellen, ernüchternden und menschlichen Blick auf aktuelle Ereignisse, die sonst mit militärischen oder geopolitischen Begriffen erklärt werden.
 
Der gegenwärtige Krieg erscheint als Implosion einer bereits vorher tragischen und gewaltsamen ukrainisch-sowjetischen Geschichte, deren filmische Dokumente zu den Meisterwerken des Avantgarde-Kinos des 20. Jahrhunderts gehören. Zeitgenössische Künstler:innen aus der Ukraine greifen auf diese Geschichte zurück und zeigen deren brutale Umkehrung in der Gegenwart, während sie über den seit 2014 andauernden Krieg mit Russland reflektieren. Sozialistische Utopie und faschistische Mobilisierung erscheinen als umkämpfte Phänomene aus der Vergangenheit, mit denen sich die Künstler:innen auf ihre eigene Art und Weise kritisch auseinandersetzen. Gleichzeitig wird der Bürger:innen-Journalismus in Zeiten verschärfter Kampfhandlungen zu einer neuen Form des anonymen aktivistischen Filmemachens. Aktuelle Dokumentarfilme zeigen die menschliche Dimension davon, wie sich der Krieg auf die wirtschaftlich schwachen Regionen und die dort lebende Bevölkerung auswirkt. Dabei wird deutlich: Trotz der weitverbreiteten Zerstörung gibt es Raum für Heroismus, Hoffnung und Poesie. 
 
Im Rahmen der Sonderschau finden am 1. Juli Podiumsdiskussionen und Artist Talks statt, bei denen die Folgen der imperialen Geschichte und der neoliberalen Gegenwart in Mittel- und Osteuropa erörtert werden und der Ukrainekrieg in einen breiteren Kontext gestellt wird. Teilnehmende Künstler:innen
Pavel Brăila, Oleksandr Dovzhenko, Dana Kavelina, Zoya Laktionova, Kateryna Lysovenko, Mykola Ridnyi, Philip Sotnychenko

Kuratiert von 
Mirela Baciak und David Riff

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Esposizione
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Neue Galerie Graz
Austria
Graz
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