Videocity zu Gast – Einsamkeit

Das Thema „Einsamkeit“ und unser Handeln in der Krise

Selten war das Thema „Einsamkeit“ so relevant wie derzeit. Videocity (www.videocity.org) hat 2018 begonnen, einen umfangreichen Zyklus mit 40 Videos von 40 internationalen Künstler*innen zum Thema zusammenzustellen. Ein Teil war im Jahr 2019, der andere 2022 am Messeplatz in Basel zu sehen. Der geplante, von Andrea Domesle moderierte Videoabend in der Motorenhalle Dresden musste nun mit dem erneuten Lockdown wie so vieles verschoben werden. Um dennoch Kultur erlebbar zu machen und der Traurigkeit einen Lichtblick entgegenzuhalten, zeigt die Kuratorin nun den gesamten Zyklus vom 20. Dezember 2021 bis 31. März 2022 in Dresden und zwar als Projektion auf den verschlossenen Eingang zur Motorenhalle. Von der Strasse aus und nach individuellem Zeitkontingent können alle vier Wochen 10 neue Videos von 10 internationalen Künstler*innen, darunter welche aus Sachsen, angeschaut werden. Neben sehr berühmten sind viele junge Talente dabei und manche überhaupt zum ersten Mal in Deutschland ausgestellt. 

Mit dieser Setzung möchten wir in der Krise länderübergreifenden Kulturaustausch aufrechterhalten und ein Zeichen der Solidarität mit Kulturschaffenden von nah und fern ebenso setzen wie mit unserem Publikum, Passanten und Nachbarschaft. Als Referenz zur Herkunft des Gastprojekts ist der dritte Teil des Outdoor-Screenings Schweizer Videokünstler*innen gewidmet. 

Die Absage zahlreicher Veranstaltungen, die Einschränkung von Zusammenkünften, internationalen Reisen und des sozialen Lebens haben starke Spuren im Wohlbefinden hinterlassen und viel Isolation geschaffen. Welche langfristigen Auswirkungen hat die Pandemie sowohl für den Einzelnen als auch für Unternehmungen? Auf welche unterschiedlichen Arten kann sich Einsamkeit manifestieren? Die ausgewählten kurzen Videos nehmen das Thema „Einsamkeit“ als Ausgangspunkt und befragen dessen unterschiedliche Formen. Manche Videos sind im Jahr 2020 entstanden und die Künstler*innen analysieren ihre unmittelbare Krisen-Erfahrung. Der Grossteil der Videos entstand schon zuvor. Hier ist der Blick mit den eigenen Covid-Erlebnissen auf die Werke spannend.

Künstler*innen

Mia Bailey, Jonas Baumann, Eleonor Beale, Sylvie Boisseau & Frank Westermeyer, Dmitry Bulnygin, Elmas Deniz, Tomas Eller, Hayden Fowler, Gentle Women, Eva Giolo, Masha Godovannaya, Bettina Grossenbacher, Anette C. Halm, Luzia Hürzeler, Ji Su Kang-Gatto, Frantiček Klossner, Wolfgang Lehrner, Yue Liang, Matthieu La-Brossard und Nathan Clement, Theres Liechti, Jess MacNeil, Tommaso Malato Renda, Angela Marzullo, Chantal Michel, Alexandra Mitlyanskaya, Mladen Miljanović, Sebastian Mundwiler, Natacha Nisic, Christoph Oertli, Valentina Pini, Elodie Pong, Jhafis Quintero González, Salphinah Savin, Ultra, Yury Vassiliev, Martina Wolf, Chen Xiaoyun, Gyonyoung Yoon, Yuge Zhou. 

Kurator*innen

Videocity-Team und Praktikant*innen von 2020:
Polina Chizhova, Anne Cuzon, Rahel Christen, Andrea Domesle, Chiara Giardi, Lucie Pavy, Lia Quirina, Michelle Sacher, Fabienne Schoch, Alya Alawadhi, Hortense Albisson, Seyma Bayrak, Chiara Düblin, Inna Humeniuk, Meng Meng Li, Laura Rehme, Leoni Reiber, Aline Lusser, Miriam Pinocchio, Ning Zhou und russische Kolleg*innen. 

Ort und Zeit

Eingangstür zur Motorenhalle. Projektzentrum für zeitgenössische Kunst Dresden (www.motorenhalle.de). 

Täglich von 9 bis 22 Uhr. Kostenfreies Screening im Freien. Zu empfehlen bei trübem Wetter oder in der Dunkelheit. Alle vier Wochen werden 10 neue Videos projeziert.