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Kreuzlingen —Selbstporträt gab es schon längst vor dem Aufkommen des «Selfies». Was heute jedermann im Handumdrehen bewerkstelligen kann, war früher nur Künstlerinnen und Künstlern möglich, weil nur sie das entsprechende technische Rüstzeug besassen. Jürg Ganz, ehemaliger Denkmalpfleger des Kantons Thurgau, ist seit über 35 Jahren ein passionierter Sammler dieses Genres. Das Museum Rosenegg in Kreuzlingen zeigt einen Teil seiner umfassenden Kollektion. In der Ausstellung sind bekannte und weniger bekannte Schweizer Künstlerinnen und Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts sowie zeitgenössische Positionen aus der Deutschschweiz vertreten. 

Künstlerische Selbstbildnisse resultieren aus einem fortlaufend zwischen Spiegel und Bildträger hin und her wechselnden Blickes und einem intensiven emotionalen wie auch gedanklichen Dialoges mit sich selbst. Die von der Winterthurer Kunsthistorikerin Lucia Angela Cavegn kuratierte Ausstellung vermittelt eine differenzierte, sich nicht auf Äusserlichkeiten beschränkende Betrachtungsweise, die bis zum inneren Selbstbild des dargestellten Gegenübers vordringt und einen imaginären Dialog eröffnet.

Die Ausstellung umfasst rund 100 Exponate, darunter Selbstporträts von Cuno Amiet, Marguerite Ammann, Aurèle Barraud, Paul Basilius Barth, Anton Bernhardsgrütter, Paul Camenisch, Helen Dahm, Hanny Fries, Sigismund Righini, Ottilie Roederstein, Martin Schwarz und Hans Witschi.

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