Salta al contenuto principale

Als Meisterschüler von Dieter Krieg aktualisiert Robert Klümpen eine Position, die den Grenzgang der Malerei im wechselseitigen Verhältnis von Bild und Abbild, bzw. von abgebildetem Gegenstand und realem Ding auslotet. Seine Ausstellung »gut und gern« setzt diesem Gedanken ein monumentales Statement und gestattet uns gleichzeitig den Einblick in die Werkstatt des Malers, einer Kochküche gleich. Aus acht Großformaten und einfachen Dachlatten setzt sich ein simpel gezimmertes Gestell zusammen, das nicht zuletzt durch einen stufenförmigen Sockel an ein geschlossenes Kinderkarussell erinnert. Als Oktogon lässt der reale Bildkörper – »Cella« betitelt – an sakrale Architekturen oder Gefäße denken, wie die Kapelle der »Madonna in den Trümmern«, an frei stehende Taufkapellen (Baptisterien) oder Ziborien, jenen liturgischen Gefäßen, die der Aufbewahrung bereits geweihter Hostien dienen (wie in Raum 7 ausgestellt). Doch der formal-assoziative Hinweis verblasst gegenüber der schlichten Realität des im Raum stehenden Gestells selbst, dessen durch Spalten einsehbares Inneres völlige Leere offenbart. Sie bricht die Andacht, die uns die Seherfahrung der gegenstandslosen Farbmalerei seit der Generation von Mark Rothko empfiehlt. Die zauberhafte Welt des schönen Scheins, die der Jahrmarkt als magischer Spiegel der Realität entgegenhält, liegt offenbar mehr im künstlerischen Interesse. Eine Diskokugel, die im Scheitel der skizzierten Dachkonstruktion hängt, führt dieses Zitat in aller Wörtlichkeit. Ihr facettenreicher Spiegel reflektiert die auf den umlaufenden Wänden hängende Vielzahl kleiner Gemälde, in denen Klümpen seine malerischen Mittel mit spielerischer Lust und zuweilen hart am Kitsch vorbei variiert. Mit Pinsel, Kreidestrich und Spray zündet er ein Feuerwerk visueller Effekte und vertrauter Sujets. Die nur scheinbare Flüchtigkeit dieser Bilder steht im Kontrast zur virtuosen Wirkung der eingesetzten Mittel. Abstrakte »Bubbles« wechseln mit wenigen Stillleben und den Portraits einiger Malerinnen und Maler, unter ihnen Paula Modersohn-Becker, Ferdinand Hodler und Ernst-Ludwig Kirchner. Die auf Augenhöhe im gleichen Abstand hängenden Kleinformate erzeugen einen raumfüllenden Takt, zu dem die Diskussion um die Malerei mit dem Bilderkarussel ihre Fahrt aufnimmt.
 

Infos

Tipo di evento
Esposizione
Data
-
Share

Artisti

Dettagli Name Portrait
Robert Klümpen

Instituzioni

Titolo Paese Località Dettagli
Kolumba
Germania
Köln
Germania
Köln