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Vernissage & Sommerfest: Freitag, 30 August: 18 – 22 h

Wir freuen uns, die neue Saison mit einer Doppelausstellung von zwei bedeutenden Akteuren der Schweizer Fotogeschichte zu eröffnen: René Burri (1933-2014) und Werner Bischof (1916-1954).

Nach den viel beachteten Ausstellungen «Unseen Colour» im MASI Lugano und in der Fotostiftung Winterthur, lädt die Bildhalle dazu ein, die weithin unbekannte Farbfotografie von Werner Bischof im Dialog mit seinen ikonischen Schwarzweiss-Bildern zu entdecken.

Marco Bischof und Tania Kuhn stiessen vor vier Jahren auf Kisten mit Hunderten von Glasplattennegativen im Archiv des Werner Bischof Estate und hoben damit einen verborgenen Schatz an bisher unbekannten Farbfotografien von Werner Bischof, einem der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts.

Die Originalnegative aus der Zeit zwischen 1935 bis 1954 – atemberaubende Bilder aus der Schweiz, dem Europa der Nachkriegszeit und den von Bischof bereisten Ländern – wurden in der Folge über Jahre aufwändig restauriert. Die so entstandenen Abzüge verleihen dem Werk von Werner Bischof eine unbekannte Dimension und zeigen einen wenig bekannten Aspekt seines Schaffens.

Werner Bischof benutzte drei Kameras: eine Rolleiflex, eine Leica und eine Devin Tri-Color, mit der er in den Kriegsjahren in seinem Studio experimentiert hatte, bevor er sie auf Reisen durch das Nachkriegseuropa mitnahm. Die Devin Tri-Color war nur mit Stativ zu gebrauchen, ermöglichte aber zum ersten Mal farbige «One-Shot-Bilder». Das heisst, in der Kamera wird das Bild gleichzeitig durch Spiegel auf drei Glasplatten belichtet. Jedes Schwarzweiss-Negativ ist mit einem Rot-, Grün- oder Blaufilter versehen. Die daraus resultierenden Fotos haben eine unglaubliche Auflösung und unverwechselbare farbliche Intensität.

Marco Bischof glaubt, dass die Liebe seines Vaters zur Farbfotografie verbunden ist mit seinen frühen Ambitionen, Maler zu werden: Pläne, die durch den Krieg zunichte gemacht wurden. In einem Brief an seinen Kollegen und Zeitgenossen Robert Capa schrieb er: «In meinem Herzen werde ich immer ein Maler sein, der Vergangenes in Farbe sieht, der von der Fülle und dem Reichtum der menschlichen Ausdrucksmöglichkeiten begeistert ist und der die Grenzen der Kamera mit einer Spur Melancholie empfindet.»

«Nicht nur das Gesamtwerk, sondern erst recht das farbige Werk ist ein muskulöser Torso. Wir finden ein Panorama der technischen und ästhetischen Möglichkeiten erprobt, von sprühend-grell bis weich und aquarellistisch, von rokokohaft verspielt bis Pop-Art-mässig aggressiv, je nach Massgabe der Möglichkeiten des Motivs und des Materials.»

Tobia Bezzola
Auszug aus seinem Vorwort im Buch «Werner Bischof – Unseen Colour»
Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich, 2023

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Bildhalle Showroom
Manessestrasse, 2
8003 Zürich
Schweiz

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Werner Bischof

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