Allam Fakhour
Als ich Allam Fakhour im März dieses Jahres in seinem kleinen Atelier in Näfels GL zum ersten Mal traf, waren es insbesondere seine Porträts (Acryl auf Leinwand) und Skulpturen, die mich beeindruckten. Allesamt Darstellungen von Menschen, die Schutz suchen, sich gegenseitig schützen, stützen.
Eine kleine grüne Figur – kaum handgross – weckte mein besonderes Interesse. Der Künstler erzählte mir, wie er während seiner Inhaftierung in Damaskus aus Seife und altem Brot eine Masse herstellte. Aus dieser formte er Köpfe oder Figurinen. So konnte er seinem Drang nach künstlerischem Ausdruck im Gefängnis nachgeben.
Schnell war mir klar; Allam Fakhour ist ein Ausnahmekünstler. Wurden doch seine Werke in der Heimat vom Kriegsgeschehen zerstört oder sie waren verschwunden. Und schwerste Traumatas hallen ständig nach, sind eingebrannt in seinem Wesen. Ungeachtet dessen fängt der Maler und Skulpteur aufs Neue an, sich gestalterisch zu betätigen, sucht und findet neue Ausdrucksformen, entwickelt sein eigenes künstlerisches Selbstverständnis.
Wir vereinbarten, gemeinsam eine Ausstellung zu realisieren. Diese erste Werk-schau in der Schweiz ist nun zu Stande gekommen.
Inzwischen nahm Fakhour an einem UNHCR-Projekt im Rahmen der diesjährigen Art Basel teil. Er kreierte zwei Plakate, die den Krieg und die Flüchtlinge zum Thema haben. Die Affiches wurden während der Kunstmesse in den Strassen von Basel ausgestellt.
Text: Thomas Durrer
Allam Fakhour geb. 1977 in Salamiyah SYR. Lebt seit 2015 als anerkannter Flüchtling in der Schweiz
Studium der Schönen Künste an der Universität Damaskus
Arbeitete in Syrien als freier Künstler sowie als Dozent an einem Mädcheninstitut
Zürich, im Oktober 2019 / thd
Künstler:innen
Details | Name | Portrait |
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Allam Fakhour |
Institutionen
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Hard-Cover Art Gallery | Schweiz
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Zürich
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Schweiz
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