Vittorio Santoro — Wer zieht die Fäden?

Zürich — Ein Seilzug spannt sich netzartig durch den Raum und verbindet einen sizilianischen Korb mit einem hybriden Blasinstrument. In dieser ortsspezifischen Installation untersucht der schweizerisch-italienische Konzeptkünstler Vittorio Santoro das Verhältnis zwischen Machtsystemen, Gemeinschaften und individueller Verantwortung. Es scheint, als hinterfrage er in seiner Soloschau ‹Rushing To Take Sides / Reflecting On The Right Side To Take› auch die Rolle von Kunstschaffenden, ohne dabei selbst eine klare Position zu beziehen. Inspirierend sind die Textarbeiten, an denen der Künstler sechs Monate arbeitet und täglich Sätze nachzeichnet, wie: «History isn’t over, nor did it end yesterday.» Dieser meditative Prozess steht im Kontrast zur schnelllebigen Kunstwelt und lädt zum Innehalten und zur Reflexion ein.